29. Okt. 2018

Wer gern arbeitet, arbeitet besser

Wie Ihr Unternehmen von Humor profitieren kann

Arbeit – ein Begriff, der heutzutage leider oft negative Assoziationen nach sich zieht. Den Arbeitsplatz erleben viele Menschen als stressig. Stress und zu hoher Druck hindern Arbeitnehmer jedoch nicht nur im Er(-leben) einer positiven Arbeitskultur, sondern haben auch negative Auswirkungen auf deren Gesundheit, Wohlbefinden und nicht zuletzt auf deren Produktivität und Effizienz. Dabei kann Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes Spaß machen. Ein gutes Mittel dafür ist Humor.

„Spaß im Business ist harte Arbeit. Das Elend kommt umsonst.

Die Fähigkeit, sich zu freuen, muss entwickelt werden.“

Charles W. Metcalf

Humor wird in der heutigen Geschäftswelt immer noch chronisch unterschätzt

Als Arzt würde ich sagen, viele Menschen leiden unter Humor-Mangelerscheinungen. Zu groß die Furcht, sich zum Clown zu machen. Dabei bietet Humor in so vielen Bereichen Vorteile. Wer es versteht, Witz, pointierte Kommunikation und Humor zu analysieren, weiß besser, was in anderen vor sich geht. Insbesondere komplexe Informationen, Vorträge und Präsentationen gewinnen enorm durch den gezielten, wohldosierten Einsatz von Humor.

Wer seinen Tag humorvoll gestaltet, betreibt eine heitere Psychohygiene, kann Konflikte entschärfen, kommt leichter auf den Punkt und schult die Eindeutigkeit seines Ausdrucks. Die eigenen Humorressourcen zu entdecken und zu verstärken, ist eines der gewinnbringendsten Aufgaben und Ziele der sozialen Kompetenz.

Humor kann auch in persönlichen Gesprächen die Lage entspannen: Mitarbeiter kommen oft mit Angst und Vorurteilen zu solchen Terminen. Helfen Sie ihnen, diese zu überwinden und einen kreativen, produktiven Dialog zu gestalten. Auch in Team-Building-Szenarien und in Situationen, in denen Konflikte ausgetragen werden, lässt sich Humor zur Klärung und Vereinfachung einsetzen, denn Humor besitzt die Fähigkeit, Menschen zu verbinden. Der reflektierte Einsatz von wohldosiertem Humor kann auch die Meeting-Kultur verbessern: Sitzungen werden effizienter, interaktiver und machen generell mehr Spaß. (Sie müssen dann auch nicht mehr aus lauter Langeweile unter dem Tisch mit Ihrem Smartphone Ihren E-Mail-Posteingang sortieren.)

Humor ist der Transmitter von der Spinnerei zur Geschäftsidee. Stimmt das Humorklima, wirkt sich dies positiv auf die Produktivität aus. Manchmal entwickelt sich ein Geistesblitz in der Mittagspause zu einer zündenden Geschäftsidee. In glücklichen Einzelfällen verschafft ein guter Witz oder eine skurrile, schräge, humorvolle Idee den entscheidenden Vorteil vor der Konkurrenz. Humor nährt sich aus der Verbindung von Dingen oder Situationen, die „eigentlich“ nicht zusammengehören. Dabei spielt die Fantasie natürlich eine entscheidende Rolle. Erinnern Sie sich, als Sie als Kind einfach aus einer Tischdecke und einen Besenstil unter dem Esstisch ein Indianerzelt gebaut haben?

Wahr ist allerdings auch: Humor lässt sich nicht verordnen

So gern ich es als Mediziner täte, die Wunderdroge Humor lässt sich leider nicht per Rund-Mail oder Hausordnung festschreiben. Firmen können sich lediglich bemühen, ein „wohlwollendes, unterstützendes Klima“ zu schaffen, in dem sich Menschen trauen, witzig, kreativ und humorsensibel zu sein. Die gute Nachricht ist, Sie können ihn trainieren, diesen ganz persönlichen, authentischen Sinn für Humor und den Mut, lächelnd anders zu sein.

„Sie sind zum Arbeiten hier – nicht zum Wohlfühlen!“, dieser Satz bringt die vorherrschende Grundstimmung in vielen deutschen und österreichischen Unternehmen auf den Punkt. „Und ob!“, möchte und muss man da entgegenhalten. Denn wo der Weg hinführen kann, wenn man Arbeit immer bierernst nimmt und sich jede Freude missgönnt, wissen wir: in den Burnout. Jener Begriff, der nur von Feuerwehrmännern in den Mund genommen werden sollte.

Prävention durch ein sensibles, wertschätzendes und humorvolles Miteinander im großen Maß-stab könnte enorme Summen sparen.

Denn Burnout kostet Österreich zusätzliche 7 Milliarden on Top des Gesundheitsbudgets, Deutschland 60 Milliarden. 20% aller Frühpensionen werden durch Burnout verursacht und 67% aller Krankheiten haben eine mitunter ausschlaggebende psychosomatische und psychosoziale Komponente. Dazu kann auch der Mangel an Wertschätzung und Wohlfühlen am Arbeitsplatz gezählt werden. Warum warten bis der Leidensdruck unerträglich wird, wenn wir doch auch jetzt schon umdenken und neu handeln könnten? Laut Umfragen ist für 97% der amerikanischen CEOs Humor im Job Gold wert, und 60% von ihnen sind der Auffassung, dass ein lustiges Wesen den Karriereweg erleichtert. Kein Wunder also, dass sich in den USA Humor als Bestandteil erfolgreicher Firmenkultur bereits etabliert hat.

Probieren Sie es also doch mal mit der FHL-Formel!

FHL? Noch nie gehört? FHL, das steht für Freude – Humor – Leichtigkeit. Drei Komponenten, die sich ergänzen und auf lange Sicht für eine Erfüllung und einen langfristigen Erfolg im Job neben fachlicher Qualifikation unerlässlich sind. Gleichsam dienen sie als Prophylaxe-Mittel gegen Burnout und Co. Starten Sie mit Leichtigkeit, nehmen Sie den Humor dazu und schon spüren Sie Freude. Oder nehmen Sie Freude bewusst wahr und schon kommt die Leichtigkeit dazu und Sie gehen als humorvolles Vorbild durchs Leben.

Das Meinungsforschungsinstitut Gallup stellt immer wieder und das seit Jahren zur Mitarbeiterzufriedenheit fest: „Sind Arbeitnehmer von ihrem Job gelangweilt oder gar demotiviert, leidet das ganze Unternehmen. Studien belegen, dass 70% aller Berufstätigen keinen Spaß an ihrem Job haben. Die emotionale Bindung und Loyalität fehlt gar bei 90%. Schätzungen zufolge verlieren österreichische Unternehmen jedes Jahr die unvorstellbare Summe von vier Milliarden Euro – und zwar die nur deswegen, weil sich viele Mitarbeiter innerlich bereits von ihrer Firma losgesagt, um nicht zu sagen, gekündigt haben.“ (Gallup)

Ein gutes und günstiges Gegenmittel, Sie ahnen es, ist der Humor. Humor gilt als einer der stärksten Motivationsfaktoren unserer Zeit. Nachhaltige Motivation fördern können Sie, indem Sie Ihre Mitarbeiter bei einer guten Leistung, gewissermaßen in flagranti, ertappen und sie sofort persönlich und konkret dafür loben. So fühlt sich der Mitarbeiter wertgeschätzt und ist dadurch auch überzeugt, wichtiger Bestandteil des Unternehmens zu sein. Ein Lob, ein ehrliches Kompliment mit einem Lächeln garniert, ist das wertvollste Geschenk, das Sie einem Mitarbeiter machen können und das kostet nichts.

Wer gern arbeitet, arbeitet besser

Was spricht also dagegen, Humor, Lob und positiver Kommunikation im Job mehr zu kultivieren, mehr bewusst einzusetzen? Das macht das Leben für uns alle schöner. Und vergessen Sie nicht: Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie der Welt von morgen aussieht. Humor ist einer der Schlüssel dazu!

Zum Autor

Portrait Roman SzeligaDr. med. Roman Szeliga ist Arzt und Manager, Moderator, Vortragender und Autor. Die Klammer, die all das zusammenhält, ist der Humor: als soziale Kompetenz, die in der Lage ist, Menschen zu motivieren, mitzureißen und zu führen.

Als Mitbegründer der CliniClowns erkannte Dr. Szeliga die positiven Auswirkungen des Humors auf die gesundheitliche Heilung schwerkranker Kinder. Heute setzt er sich dafür ein, dass auch Unternehmen das Potenzial des Humors erkennen und nutzen: schließlich haben Studien bewiesen, dass in einem humorvollen Arbeitsumfeld zehn Mal so viele Innovationen entstehen wie in „humorlosen“ Arbeitsumfeldern, zudem sind die Krankenstandsrate und die Kündigungsrate signifikant geringer. Und dies sind nur einige Beispiele! Kurzum: Auch im Business-Umfeld hat Humor positive Auswirkungen, die sich für die Unternehmen finanziell auszahlen. Was das Wundermittel Humor im Berufs- und Privatleben alles bewirken kann und wie er das Potenzial der Digitalisierung ergänzt, davon berichtet Dr. Szeliga in seinen rund 150 Vorträgen, die er pro Jahr in Deutschland, Österreich und der Schweiz hält.

www.roman-szeliga.com

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