13. Sep 2023

Erfolgsfaktor Veränderung - Teil 2

Können, müssen, dürfen, wollen, sollen

Teil 2 des Beitrags von Manuela Eigelsreiter und Nicole Mayer bei der qualityaustria Winners‘ Conference im Juni 2023.

HIER geht es zu Teil 1 der Artikelreihe.

HIER geht es zur Eventseite.

DÜRFEN

Ja dürfen Veränderungen in meiner Organisation überhaupt umgesetzt werden? Ja, warum nicht!

Dieses Warum nicht, ist auf 2 Ebenen ersichtlich. Zum einen kann das Dürfen von außen gesteuert werden. Zahlreiche rechtliche Rahmenbedingungen können das Dürfen einschränken. Die Frage, ob eine Organisation etwas darf oder nicht und mit welchen Konsequenzen zu rechnen ist, beschäftigt wohl viele Geschäftsführer*innen und Rechtsabteilungen. Aber auch die Eigentümer*innen einer Organisation können maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung einer Organisation nehmen. Durch Vorgaben und Entscheidungen haben sie großen Einfluss darauf, was eine Organisation darf.

Auf der anderen Seite finden wir die internen Herausforderungen des Dürfens. Wie werden Entscheidungen getroffen? Welche Entscheidungsfreiräume haben Mitarbeiter*innen und Führungskräfte? Micromanagement ist in vielen Organisationen noch gängige Praxis. Wurde in der Organisation ein Rahmen für Veränderungen geschaffen? Diesen Rahmen braucht man, egal, ob es sich um Veränderungen in Produkten und Dienstleistungen oder in Prozessen handelt. Und zu guter Letzt ist auch das Thema Fehlerkultur ein wesentliches. Es gibt unzählige Erfindungen, die eigentlich so nicht geplant waren, die aus einem Fehler entstanden sind, aber zu großen Erfolgen wurden.

SOLLEN

Für exzellente Unternehmen ist es wesentlich, Veränderungen nicht passieren zu lassen und nicht nur zu reagieren, sondern sie aktiv zu gestalten. Ganz nach dem Motto:

„Wer will, was er noch nie hatte, muss tun, was noch nie getan wurde.“

Wenn man rechtzeitig damit beginnt, die Organisation für die Zukunft zu transformieren, kann man die eigene Strategie sowie das Geschäftsmodell gemäß der künftigen / prognostizierten Herausforderungen und Möglichkeiten gestalten. Je besser man sein Ecosystem kennt, desto besser kann man Chancen und Herausforderungen vorhersehen und seine Organisationsstruktur entsprechend anpassen. Denn auch Flexibilität braucht Planung. Exzellente Organisationen schaffen und nutzen agile Arbeitsweisen und stellen gleichzeitig die notwendige Stabilität der aktuellen Geschäftsabläufe sicher.

WARUM braucht Erfolg Veränderung? Wer stehenbleibt, wird überholt. Daher müssen auch Erfolgsgeschichten neu geschrieben werden, das Produkt verändert, das Sortiment erweitert, neue Zielgruppen angesprochen werden oder zumindest der Marketing- und Kommunikationsfokus erweitert werden.

Als Beispiel kann man Manner Schnitten heranziehen. Das Grundprodukt ist praktisch ident seit 1890 – durch erfolgreiches Product-Placement ist es aber nun weltweit bekannt und hat auch seinen Einzug in Hollywood Filmen gehalten. Das Sortiment wurde großzügig erweitert. Und auch im Sport-Sponsoring ist Manner seit vielen Jahren aktiv und damit auf den Bildschirmen und bei vielen Events präsent.

Auch Lego ist ein gutes Beispiel. Kinder lieben die Plastikbausteine seit 1932. Durch clevere Kooperationen mit erfolgreichen Filmen, Comic-Serien oder „Legenden“ erfinden sich die Legosteine immer wieder neu. Viele Erwachsene sammeln inzwischen die Star-Wars, Indiana Jones oder Zurück in die Zukunft Lego Editionen und bauen mit Begeisterung riesige Raumschiffe. Kinder schauen und spielen mit den Lego-Friends, den Marvel – Superheroes oder bauen komplizierte Konstruktionen mit Lego-Technik. Lego Sammlungen und Museen ziehen weltweit Touristen an. So sorgt Lego immer wieder für ein frisches Auftreten.

 

WOLLEN

Wollen wir uns denn eigentlich verändern?

Der Veränderungswille muss auf allen Ebenen und von allen wichtigen Interessengruppen mitgetragen werden, und das ist nicht immer einfach. Veränderung bedeutet oftmals, lieb Gewonnenes aufzugeben und hart erarbeitete Erfolge hinter sich zu lassen. Bei Netflix war man möglicherweise ein wenig traurig, als die letzte DVD versandt wurde.

Um dem Willen zur Veränderung Ausdruck zu verleihen, sollte man neben dem Blick nach vorne auch immer ein wenig zurück blicken, um die Veränderung zu bewerten und sich zu fragen: War das eine gute Veränderung? Was kann ich aus der Veränderung lernen? Das hilft mir dabei, meine Regelkreise zu schließen.

Die Veränderung war gut? Es konnte etwas daraus gelernt werden? Großartig, dann gilt es jetzt, die Erfolge zu feiern und das Gelernte umzusetzen.

 

Ein spannendes und vielfältiges Thema

In den Staatspreis Assessments konnten wir viele Beispiele sehen, wie exzellente Unternehmen mit dem Thema Veränderung und Transformation umgehen. Allen Unternehmen haben aber einige Dinge gemeinsam. Sie bauen auf ein stabiles Fundament in der Organisation auf – auf ausgereifte Prozesse, auf eine motivierende Organisationskultur, auf stabile, gelebte Werte, auf gemeinsam erarbeitete Strategische Ziele sowie auf ein Set an Kennzahlen, mit denen sie ihren Erfolg messen. Und gleichzeitig sind sie agil, flexibel und bieten den Mitarbeitenden große Handlungspielräume. Sie sind bereit, Feedback anzunehmen und die eigenen Aktivitäten zu analysieren, zu hinterfragen und dabei immer zu lernen.

Mut zur Veränderung – das Thema ist spannend und vielfältig. Wir haben versucht, viele verschiedene Aspekte anzusprechen. Die Zeit, diese ausführlich zu behandeln, haben wir leider heute nicht. Wir hoffen, wir konnten Ihnen trotzdem einige Anhaltspunkte und neue Ideen mitgeben. Für die Transformation Ihrer Organisation und für den Mut, Veränderungen in Ihrer Organisation umzusetzen. Viel Spaß und Erfolg dabei!

Zu den Autorinnen

Team

Mag. Nicole Mayer, MSc

Business Development Unternehmensqualität, Trainerin, Assessorin

Manuela Eigelsreiter, MA

Trainerin, Assessorin, Auditorin Expertin für das EFQM Modell und Organisationentwicklung

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