Blattaria - Praxisbericht eines KMU
Wie haben wir vom Staatspreis profitiert?
Der Gewinner des Staatspreis Unternehmensqualität 2016 - Blattaria Betriebshygiene - gibt uns einen Einblick in seinen Weg zum Erfolg. Wie und wann haben sie begonnen, sich mit dem Thema Excellence zu beschäftigen? Was waren ihre Learnings? Welche Tipps geben sie anderen Unternehmen?
Die ursprüngliche Begeisterung über das „neue Modell“ das ich von einer Veranstaltung der Quality Austria mitgebracht habe war überschaubar. Was der da will, bedeutet zusätzliche Arbeit!
„Was soll uns das denn bringen?“ wir haben ja eh schon die ISO 9001 …
ungefähr so war bei einigen Menschen in unserem 16 Personen Unternehmen die Haltung zu meinen Überlegungen, das EFQM Modell bei Blattaria zu implementieren.
Andererseits war unser Team durch hochwertig designte und umgesetzte Prozesse sowie wertvolle Kennzahlen zur Unternehmenssteuerung bereits mit der positiven Geisteshaltung zu weiteren Arbeiten in derartigen Modellen ausgestattet.
Die erste Bewerbung zum Staatspreis
Ohne weitere spezifische Vorbereitung haben wir – meine Mitarbeiterin im Qualitätsmanagement und ich - Anfang 2014 den Bewerbungsbogen für den Staatspreis für Unternehmensqualität – soweit wir uns in der Lage fühlten – ausgefüllt und haben voller Spannung das erste Assessment erwartet.
Bewertung aus dem Feedback Report:

Dieses recht gute Ergebnis hat uns überrascht und motiviert zugleich. Mit dem Vorliegen des Feedback Reports wurden uns in neuer Art und Weise unsere Stärken und Potenziale sichtbar gemacht. Das Ergebnis aus dem ersten Feedback Report haben wir dem ganzen Team kommuniziert und da war dann der Tenor: „Jetzt gehen wir die Geschichte richtig an und holen in einigen Jahren den Staatspreis!“
Einige Potenziale – in trockener Darstellung - aus dem ersten Feedback Report waren:
- Die Umsetzung extern durchgeführter Mitarbeiterbefragungen
- Die Führungsstruktur verbreitern, Eigenverantwortungen im Team stärken
- Strategieentwicklungsprozess auf ein Strategieteam verbreitern
- Prozesskennzahlen in einem Cockpit sichtbar machen
In den folgenden 10 Monaten haben wir die gewonnenen Erkenntnisse aus den Mitarbeiterbefragungen, aus der Verbreiterung der Führungsstruktur, dem Strategieentwicklungsprozess, dem Kennzahlencockpit usw. mit jeweils passenden Techniken gemeinsam mit allen Teammitgliedern umgesetzt. Bei dieser Umsetzungsarbeit wurde das erste Mal richtige Begeisterung bei sämtlichen Mitgliedern unsers Unternehmens sichtbar. Es wurde für alle Akteure immer klarer, dass jeder seine persönliche Arbeitswelt im Rahmen unserer Werte und Ziele selbst entscheidend (mit) gestalten kann. Wir hatten auch holprige Umsetzungsphasen und die Begeisterung war nicht bei allen durchgängig auf hohem Niveau.
Die zweite Bewerbung zum Staatspreis
Diese Bewerbung war mit der ersten nicht mehr zu vergleichen. Wir hatten die meisten Potenziale umgesetzt – oder wenigstens in Angriff genommen. Die Erwartung des gesamten Teams war natürlich dementsprechend. Bewertung aus dem zweiten Feedback Report:

Zu diesem Zeitpunkt konnte jedes Teammitglied unserer Organisation bereits gravierende Veränderungen wahrnehmen. Beginnend bei der Personalsuche dem Aufnahme- und Integrationskonzept und der Begleitung von neuen Teammitgliedern, über die bewusste Stärkung der Eigenverantwortung der Stammbelegschaft sowie die Weiterentwicklung von sozialer und fachlicher Kompetenz bei allen handelnden Personen, hat sich ein neues, sehr positives Bewusstsein in unserem Team entwickelt.
Die Gefühle der Freude und Begeisterung in unterschiedlichsten Kriterien konnten wir ja mittlerweile mit einem Kennzahlentrend belegen. Besonders hervorheben möchte ich die Trends der extern durchgeführten Mitarbeiterbefragungen. Diese zeigten in allen Punkten erfreuliche Entwicklungen.
Wir haben selbstverständlich sämtliche Herausforderungen aus dem zweiten Feedback Report angenommen und in bewährter Manier umgesetzt. Wir haben uns als Organisation in den vergangenen Jahren in vielen Bereichen weiterentwickelt. Zum Beispiel die gemeinsame Strategiearbeit, die frei gewordenen Handlungsräume für alle Teammitglieder, der höhere Grad an Selbstbestimmung haben eine exzellente Grundstimmung erzeugt, welche für alle Mitglieder unseres Teams spürbar ist.
Diese Stimmung überträgt sich auf unsere Kunden, Lieferanten und alle weiteren Interessenpartner.
Alle Teammitglieder haben auch gut spürbar Anteil am deutlich größeren pekuniären Erfolg unserer Organisation.
Jetzt kam die dritte Bewerbung zum Staatspreis
Das Wichtigste aus dem EFQM Modell – die Weiterentwicklung unseres Unternehmens hatten wir schon gut auf Schiene gebracht.
Bewertung aus dem dritten Feedback Report:

Nach Juryentscheid wurden wir Sieger in der Kategorie Kleinunternehmen.

Und ebenfalls nach Juryentscheid wurden wir Gewinner des Staatspreises Unternehmensqualität 2016!

Meine Empfehlung an alle Verantwortungsträger in den unterschiedlichsten Organisationen:
Stellen Sie sich der ersten Bewerbung zum Staatspreis Unternehmensqualität.
Zum Autor
Josef Walder ist seit mehr als 2 Jahrzehnten Geschäftsführer der Blattaria Betriebshygienegesellschaft mbH. Die besondere Kompetenz im IT-Bereich ist für Josef Walder Verpflichtung für Maßnahmen zur Weiterentwicklung der Professionalisierung des europäischen Schädlingsbekämpfermarktes.
www.blattaria.com
www.nector.at