08. Dez 2021

Und die Gewinnerin ist die VOEST-ALPINE Stahlstiftung...

Wir, die Staatspreis­gewinnerin 2021

„Und die Gewinnerin des Staatspreis Unternehmensqualität 2021 ist (versiegeltes Kuvert wird geöffnet) ……  die VOEST-ALPINE Stahlstiftung!“

Hat der gerade WIRKLICH Stahlstiftung gesagt? Muss so sein, weil im Hintergrund schwebt gerade unser Logo durchs Bild.  Jubel und Geschrei (sollten Sie die Übertragung gesehen haben, „der Schrei“, das war dann ich).

Ich bin ehrlich zu Ihnen, den Kategorie-Sieg, den habe ich mir schon erwartet, aber den Hauptpreis, keine Chance. Die Stahlstiftung arbeitet nicht unbedingt in einem Bereich der wirklich sexy oder funky ist. Nach unserer „Niederlage“ 2020, waren wir nahe dran, alles hinzuschmeißen. Aber ein paar von uns dachten sich „jetzt erst recht“. Grundsätzlich waren wir nach 2020 gut gerüstet und nun erfolgte der Feinschliff. Es bildete sich ein Kernteam aus Mag. Martina Markon, Mag. Markus Weissgerber und mir. Zusätzlich erhielten wir noch Unterstützung von DI Harald Strommer, der uns mit Rat und Tat zur Seite stand.

Die Reaktionen unserer Kolleg*innen auf eine erneute Teilnahme 2021 war dann doch eher durchwachsen. Ich habe sie gefragt, was ihre (ehrlichen) Gedanken waren, als wir wieder antraten und dann aber auch ihre Reaktion auf den Gewinn. Und wie meine Kolleg*innen so sind, ließen sie sich auch nicht lange bitten.

Reaktionen auf unseren erneuten Antritt

  • Oh Mann – nicht schon wieder
  • Neet scho wieda
  • Einmal noch diesmal müssen wir gewinnen und jetzt wissen wir worauf es ankommt 👍
  • „Erste Reaktion: Schon wieder. Muss das sein? Wir kriegen ohnehin positives Feedback von unseren Teilnehmenden und Stakeholdern. Aber wenn wir durch den Bewerbungsprozess Anregungen für die Optimierung unserer konkreten Leistungen gewinnen können, dann sind das erneute Antreten und die damit verbundenen „System-Checks“ eine gute Gelegenheit, um noch besser und professioneller zu werden.“
  • Viel Arbeit, etwas skeptisch, schon wieder?
  • Hoffentlich müssen wir jetzt nicht wieder so viel ausarbeiten wie das Jahr zuvor.

Reaktionen auf unseren Gewinn

  • Das war schon ein tolles Gefühl – Stolz und auch Erstaunen, dass die Außenwirkung doch so groß ist
  • SUUUPPIIIIII
  • Ich hab s ja bis zum Schluss nicht wirklich geglaubt aber dann war es ein unbeschreibliches Gefühl von Stolz und diesmal haben wir es uns echt verdient 😊
  • Insgesamt waren die positiven unerwarteten Rückmeldungen von außen sehr sehr schön
  • „Endlich! Hurra! Danke an all jene, die sich im Bewerbungsprozess für den Staatspreis so engagiert haben, und Dank an das ganze Team, das täglich mit seiner engagierten und qualitätsvollen Arbeit die Basis für diesen Erfolg bereitet
  • Das „Dranbleiben“ hat sich gelohnt, Stolz, Bewunderung für deine Ausdauer
  • Spitze, unsere Arbeit wird sichtbarer. Schön, so ein Lob in Form eines Preises zu erhalten.

Unser Weg zum Gewinn

Doch was hat uns nun wirklich so weit gebracht, dass wir so weit gekommen sind? Also den Gewinn des Staatspreises 2021, falls ich es noch nicht erwähnt haben sollte.

Zum einen natürlich das unbezahlbare Feedback der Assessor*innen aus allen vier Teilnahmen. Man bekommt Potenziale geliefert, die man vor lauter Wald gar nicht mehr sieht oder erfolgreich übersieht. Das perfekte Beispiel dazu sind wohl die Kennzahlen: Bitte nicht falsch verstehen, wir hatten natürlich Kennzahlen, deren sogar sehr viele, aber so richtig damit steuern war sehr begrenzt (also nicht auf einem Staatspreislevel). Bei den Kennzahlen haben wir daher auch die meisten Punkte bei den ersten zwei Assessments „verloren“. Stellen wollten wir uns dem Thema aber immer noch nicht wirklich. Doch irgendwann kam der Punkt, wo es kein „Drücken“ mehr gab und wir uns des Themas annahmen und dies dann sehr erfolgreich. Es wurde ein Kennzahlen-Team gegründet, welches sich mit dem Thema intensiv auseinandersetzte.

Die Entwicklung ging am Ende soweit, dass wir im Oktober 2021 ein Excel-Tool bekommen haben, welches das IBE speziell für uns entwickelt hat, damit wir nicht nur die Daten aus der Datenbank haben, sondern auch die aktuellen wirtschaftlichen Daten miteinbeziehen und somit Voraussagen treffen können.

Zum Thema Nachhaltigkeit hat Mag. Weissgerber den SROI (Social Return on Investment) berechnet, welcher ein interessantes Ergebnis erbrachte. In diese Berechnung flossen auch die Ergebnisse aus einem neu entwickelt Fragebogen ein, welcher an Teilnehmende geschickt wurde, welche zwischen 2020 und 2017 in der Stahlstiftung waren. Gefragt wurde, wie sich ihre finanzielle, private und berufliche Situation verbessert hat. Die SROI Berechnung als auch der Fragebogen, welcher ab jetzt zwei Jahre nach Austritt verschickt wird, ist nun eine feste Konstante bei den Kennzahlen.

Natürlich wurde auch die bestehenden Kennzahlen erneut aufgegriffen und nochmals auf ihre Auswirkung / Wirkung / Beeinflussbarkeit geprüft und adaptiert. Und trotz all dieser Neuerungen ist es schön sagen zu können, dass wir nicht kennzahlengetrieben sind, sondern der Mensch immer noch im Mittelpunkt steht.

Wir haben uns dann auch mit Kreislaufwirtschaft beschäftigt, als nicht produzierender Dienstleistungsbetrieb. Eine Herausforderung, weil der erste Gedanke dabei ja immer Recycling und Werkstoffe beinhaltet. Bei uns ist es aber Wissen, welches durch den Kreislauf geschickt wird. Weiters haben sich dann noch ein „monetärer Kreislauf“ und einer zum „Humankapital“ ergeben.

Auch die Strategiethemen wurden erweitert, überarbeitet und adaptiert.  So fanden nun die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung Einzug und ergänzten die Klassiker Personalentwicklung und Kommunikation. Die Risikomatrix wurde im Laufe der Jahre mit den Kennzahlen verbunden und die Kennzahlen mit einer Rasteranalyse auf ihre Wichtigkeit und Beeinflussbarkeit geprüft.

Doch wie geht es nun weiter? Berechtigte Frage, da mit dem Staatspreis die oberste Stufe der Leiter erreicht scheint, aber es dennoch immer eine Weiterentwicklung geben muss. Daher ist bereits das eccos22® Management Assessment angedacht, um in Richtung Business Excellence weiterzugehen und nicht stehen zu bleiben.

Am Ende wird aber dennoch klar, dass all das nur deshalb so gut funktionieren kann, weil man ein Team hat, welches hoch qualitativ arbeitet. Ein Team, welches trotz hoher psychischer Belastungen immer noch Freude und Spaß an der Arbeit hat und immer noch gemeinsam lachen kann. Ein Team, das Erfolge feiern kann und eine hohe Loyalität aufweist. Eine Führungskraft, die mitlachen kann, Neues zulässt und ihre Mitarbeitenden fördert.  Dinge, welche alle nicht selbstverständlich sind in der heutigen Arbeitswelt. Und da wir genau so ein Team sind, das alle diese Eigenschaften abdeckt, haben wir den Staatspreis Unternehmensqualität 2021 gewonnen.

Zur Autorin

Portrait Sandra DonkeSandra Donke ist seit 2002 Mitarbeiterin der voestalpine Stahlstiftung und unter anderem für das Qualitätsmanagement verantwortlich. Die Ausbildung zur EFQM Excellence Assessorin absolvierte sie 2016 und ist seither als Assessorin für die Quality Austria im Staatspreis Unternehmensqualität und für das Gütesiegel für Soziale Unternehmen tätig.

www.stahlstiftung.at

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