Staatspreis Unternehmensqualität
Bewertungsgrundlage
Was bedeutet Unternehmensqualität?
Unternehmensqualität ist eine Bezeichnung für Total Quality Management (TQM) und Business Excellence. Ganz einfach gesagt bedeutet Unternehmensqualität für uns: Organisationen mit hoher Unternehmensqualität erzielen dauerhaft herausragende Leistungen und erfüllen oder übertreffen damit die Erwartungen Ihrer Interessensgruppen.
Wie wird im Staatspreis Unternehmensqualität bewertet?
Die Bewertung erfolgt nach dem unabhängigen EFQM Modell und der Radar Logik.
In der Weiterentwicklung des EFQM Modells, das im Oktober 2019 neu veröffentlicht wurde, wurden fast 2000 Change Experten befragt, 24 Workshops durchgeführt, Gespräche mit Führungskräften aus über 60 verschiedenen Organisationen geführt und mit einem Kernteam von Experten verschiedener Branchen und der Wissenschaft gearbeitet.
Sie möchten das EFQM Modell in der 2. überarbeiteten Version (ISBN: 978-90-5236-871-9)?
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Die Bewertungsgrundlage des Staatspreis Unternehmensqualität
Das EFQM Modell
Das Kriterienmodell beschreibt praxisorientiert, welche Anforderungen an ein exzellentes Unternehmen gestellt werden. Dafür ist das Modell in sieben Hauptkriterien gegliedert, die sich wiederum in Teilkriterien unterteilen.
Die Struktur des EFQM-Modells ist auf der kraftvollen Logik folgender drei Fragen aufgebaut:
- Warum existiert die Organisation? Welchen Zweck erfüllt sie? Warum verfolgt sie genau die aktuell bestehende Strategie? (Die Ausrichtung)
- Wie beabsichtigt sie, ihren Zweck zu erreichen und ihre Strategie umzusetzen? (Die Realisierung)
- Was hat sie bisher erreicht? Was will sie künftig erreichen? (Die Ergebnisse)
Das Grundprinzip (der „Rote Faden“) des EFQM Modells ist die Verknüpfung von Zweck, Vision und Strategie einer Organisation und wie sie dadurch für die von ihr als wichtig erkannten Interessengruppen nachhaltigen Nutzen schafft und herausragende Ergebnisse erzielt.
Ausrichtung
Eine Organisation, die dauerhaft herausragende Ergebnisse erzielt, die die Erwartungen ihrer Interessengruppen erfüllen oder übertreffen
Durch diese Ausrichtung bereitet sie sich den Weg, um in ihrem Ecosystem als Vorbild zu gelten und um für die Umsetzung ihrer Zukunftspläne gut positioniert zu sein.
Kriterium 1: Zweck, Vision und Strategie
Kriterium 2: Organisationskultur und Organisationsführung
Realisierung
Um dauerhaft herausragende Ergebnisse zu erzielen ist neben der oben beschriebenen Ausrichtung, mit der die Organisation den Weg vorbereitet, die effektive und effiziente Realisierung sicherzustellen.
Um die Strategie effektiv und effizient umzusetzen muss die Organisation:
- die Interessengruppen in ihrem Ecosystem kennen, und sich umfassend mit denjenigen befassen, die für ihren Erfolg wichtig sind
- nachhaltigen Nutzen kreieren
- die Leistungsniveaus verbessern, die für den Erfolg von heute erforderlich sind und zugleich die notwendige Verbesserung und Transformation sicherstellen, um auch in Zukunft erfolgreich zu sein
Kriterium 3: Interessengruppen einbinden
Kriterium 4: Nachhaltigen Nutzen schaffen
Kriterium 5: Leistungsfähigkeit und Transformation vorantreiben
Ergebnisse
Zwei Hauptkriterien beschäftigen sich mit den Ergebnissen (Results) des Unternehmens. Hier werden sowohl die Wahrnehmungen (also die Sichtweise des Interessenpartners – z.B. aus Befragungen) als auch die vorab definierten und gemessenen Leistungsindikatoren zu den einzelnen Interessengruppen angesprochen, auf ihre Relevanz hinterfragt und bewertet.
Kriterium 6: Wahrnehmungen der Interessengruppen
Kriterium 7: Strategie- und leistungsbezogene Ergebnisse
Ursache und Wirkung der getätigten Vorgehensweisen und Maßnahmen (Kriterien zu Ausrichtung und Realisierung) auf die Ergebnisse (Ergebniskriterien) werden sichtbar (Regelkreise).
Das EFQM Modell liefert keine konkrete unternehmensspezifische Checkliste oder Vorgehensbeschreibung. Zu jedem der Kriterien werden Beispiele und Ansatzpunkte dargestellt. Diese Beispiele sind Anregungen dafür, welche Maßnahmen ein erfolgreiches Unternehmen zum jeweiligen Thema umsetzen könnte.
Das Kriterienmodell ist sehr offen gehalten und daher universal anwendbar für Unternehmen unterschiedlicher Größe, Art (Profit und Non-Profit), Branche und für alle Arten von Geschäftsmodellen. Durch die fundierte Beschäftigung mit den im EFQM Modell adressierten Ansatzpunkten wird eine Lernkurve in Gang gesetzt. Kreativität und Innovation sowie Benchmarking werden angeregt, Kultur und Vorgehen werden reflektiert.
Die RADAR Logik (RADAR: Results / Approach / Deployment / Assessment and Refinement) ist die Handlungsanleitung des EFQM Modells für die konkrete Bewertung. Sie zieht sich wie ein roter Faden durch den gesamten Bewertungsprozess und wird in jedem Teilkriterium des EFQM Modells angewandt. Sie ist ein systematisches Werkzeug das sowohl für die Ausrichtung und Realisierung als auch für die Ergebnisse eines Unternehmens eine qualitative und quantitative Bewertung umfasst.
Die quantitative Bewertung wird auf einer Skala von 0 bis 1000 Punkten angezeigt, sie gibt Aufschluss über das Niveau des bewerteten Unternehmens. Passend zur quantitativen Bewertung erhält das Unternehmen wertvolles Feedback von unabhängigen Praxisexperten zu den konkreten Stärken und Verbesserungspotenzialen der Organisation in sämtlichen Unternehmens-/Themenbereichen. Die Bewertung eines Unternehmens nach der RADAR Logik wird in einem Feedbackreport zusammengefasst. Sie ermöglicht den direkten Vergleich mit anderen Unternehmen und stellt gleichzeitig eine Quelle für konkrete Verbesserungsmaßnahmen dar.
Hier gibt es weitere Informationen zum eintägigen Lehrgang "Grundlagen Unternehmensqualität und Excellence", zur Ausbildungsreihe qualityaustria Assessor*in Unternehmensqualität (Excellence) und zu den Levels of Excellence.