Was ist besonders an Unternehmensqualität und Excellence?
Für Hartnäckige attraktiv
Im Rahmen der qualityaustria Winners‘ Conference und Verleihung Staatspreis Unternehmensqualität 2021 habe ich mir ein paar Gedanken darüber gemacht, was so besonders an Unternehmensqualität und Excellence ist.
Seit 1996 verleihen wir diesen Staatspreis und veranstalten die Winners Conference mit dem Anspruch, exzellente Organisationen und deren Vorgehensweisen sichtbar zu machen, Impulse zu setzen und voneinander zu lernen. Ich sehe alle an der Winners' Conference Anwesende als unsere Ehrengäste. Viele von Ihnen werden für großartige Spitzenleistungen auf der Bühne ausgezeichnet oder haben sich die Mühe gemacht, Impulse und Beiträge vorzubereiten und mit uns zu teilen.
Was ist besonders an Unternehmensqualität und Excellence?
In einem Beitrag im Fachmagazin QZ habe ich erst vor kurzem geschrieben: Excellence ist noch immer kein Mehrheitsprogramm aber trotzdem essenziell für Europa. Dies spielt darauf an, dass wir uns seit 25 Jahren für Excellence engagieren und quer über alle Branchen und Organisationsformen Manager*innen, Eigentümer*innen und Führungskräfte ansprechen, um selbst aktiv zu werden. Alle beteiligten Organisationen haben dies aufgegriffen und repräsentieren jene, die nun den Unterschied machen – auch ohne Mehrheitsprogramm!
Sie gehören zu jenen …
- denen Mittelmäßigkeit nicht reicht
- die bereit sind, eine Extra-Anstrengung zu gehen – bessere Leistung, bessere Qualität oder auch weniger Ressourcenverbrauch
- die mutig immer wieder in den Spiegel schauen, keine Angst vor Transparenz haben und den Vergleich mit anderen Organisationen schätzen
- die damit bewusst Führung weiterentwickeln, Kultur gestalten und für ihre Mitarbeiter*innen auch insofern sorgen, dass Sinn und Zweck klar sind und Eigengestaltungsraum besteht
Ihnen ist klar…
- dass Erkenntnisse von HEUTE zu Maßnahmen führen, die sie HEUTE und MORGEN setzen
- dass der Nutzen aus diesen Maßnahmen wohl auch nächste Periode kommen kann
- dass wir hier manchmal einen Tausendfüßler-Ansatz haben …
viele kleine Schritte und Maßnahmen – dies aber klar ausgerichtet…
Ihnen dauert das nicht zu lange, sie haben Ausdauer und Konsequenz in einer Zeit, in der für Viele nur Kurzfristigkeit zählt. Eine Konsequenz, die zu überdurchschnittlichen Ergebnissen führt. Sie zählen auch zu jenen, die laufend an der Balance zwischen kurz- und langfristig, operativ zu strategisch und an der Balance zwischen den Anforderungen der Interessenpartner und im Ecosystem arbeiten.
In einem älteren Fachbeitrag zur QZ, 2014 stellte ich diesen Weg zu exzellenter Unternehmensqualität unter den Titel:
Für Hartnäckige attraktiv
Das zugrunde liegende Anliegen, nämlich unsere, die europäische Wirtschaft und Gesellschaft zu Top-Leistungen und einem laufend besseren Niveau zu bringen, ist seit Beginn unverändert.
Welche Inhalte bearbeiten Sie aus der Perspektive Excellence: Im aktuellen, seit zwei Jahren verfügbaren EFQM Modell 2020 konzentrieren wir uns dabei auf folgende Management-Themen
- Fokus auf Klarheit zu Sinn und Zweck sowie ein Wertegerüst, das die Europäischen Grund- und Menschenrechte, Gleichbehandlung und Diversität einbezieht
- Starke Führung, die auf allen Organisationsebenen ermächtigt, und dank dieser Haltung mit Kreativität auch Chancen findet und agil nutzt
- Durchgängigkeit von Ausrichtung, Realisierung/Wertschöpfung mit konsequenter Strategie-Umsetzung für langfristig gute Ergebnisse
- Konsequenz und Ausdauer im Umsetzen, Verbessern, Entwickeln und Transformieren – die laufende Erneuerung ist Teil der Kultur
Das EFQM Excellence Modell bietet hierzu Rahmen und Methodengerüst – der Inhalt kommt immer von den Umsetzer*innen. Im Dreischritt „Beschreiben – Bewerten – Verbessern“ liegt es an Ihnen, substanziell zu verbessern. Die Bewertung dauert nur wenige Tage, das Verbessern läuft dann das ganze Jahr.
WOHIN geht die Excellence-Reise?
Wie Sie am Thema der diesjährigen Winners‘ Conference sehen – exzellent und nachhaltig in die Zukunft – haben wir ein klares Bild, wohin wir uns mit Excellence bewegen: Der ursprüngliche Excellence-Fokus auf Produktqualität, Wirtschaftlichkeit und Wertschöpfungsprozesse entlang der Interessenpartner*innen wird nun substanziell erweitert um echte Nachhaltigkeit die in Verbindung mit „traditioneller Excellence“ tatsächlich Ökologie, Ökonomie und soziale Verantwortung verbindet.
Ganz einfach: eine Organisation, die nicht verantwortungsbewusst nachhaltig agiert und dabei den Stand von Wissen und Technik aktiv mit einbezieht, werden wir künftig nicht als exzellent auszeichnen. Dies ist klar aus der Langfrist-Orientierung des Excellence-Ansatzes ableitbar und wird klar bestärkt durch die Forderungen, die Sustainable Development Goals (SDGs) substanziell zu unterstützen. Auch die schon jetzt aus dem European Green Deal und der EU-Taxonomie über nachhaltige Investitionen ableitbaren Anforderungen a Großunternehmen werden zügig von allen aktiven Wirtschaftsteilnehmer*innen umzusetzen sein.
Exzellente Organisationen greifen die hier innewohnende Chance proaktiv auf, übernehmen Verantwortung für die Zukunft und tragen substanziell zu Weiterentwicklung und Transformation der Wirtschaft bei. Auch wenn Excellence kein Mehrheitsprogramm ist und auch nie werden wird, so sind doch für alle Volkswirtschaften Spitzenorganisationen wichtig. Sie heben den Durchschnitt, machen sichtbar, was möglich ist, motivieren und dienen als Beispiel. Dies bedeutet, dass für jede Region, für jedes Land, für alle Eco-Systeme in Europa die Exzellenten Organisationen wesentlich für die Gestaltung einer prosperierenden, nachhaltigen und zukunftsfitten Wirtschaft sind.
Danke, dass Sie dies hier in unserem Land, in Europa tun, dass Sie Ihr Know-how heute hier teilen und Ihr Einstehen für das Raus aus dem Mittelmaß auch sichtbar machen.