18. Nov 2020

Ansprüche des EFQM Modells

Leistungsfähigkeit und Transformation vorantreiben

Mit den EFQM Modellinhalten als Ausgangspunkt hat sich das Webinar „Unternehmensqualität – Leistungsfähigkeit und Transformation vorantreiben“ mit dem Kriterium 5 näher beschäftigt. Wir fassen das Webinar für Sie zusammen.

Definitionen

Was versteht das EFQM Modell unter Leistungsfähigkeit und was ist der Unterschied zwischen Transformation und Veränderung? Wir haben uns dazu das Glossar des EFQM Modells und den Quality Austria Assessoren-Leitfaden näher angeschaut.

Leistungsfähigkeit: Voraussetzung oder Möglichkeit, eine Leistung grundsätzlich und in günstiger Weise auch über einen langen Zeitraum zu erbringen.

Transformation versus Veränderung: Der Begriff „Veränderungen steuern“ wird durch die EFQM als ein „Vorgehen, um Einzelpersonen, Gruppen oder Organisationen von ihrem aktuellen Zustand in einen definierten, zukünftigen Zustand zu führen“ umschrieben – um die Veränderung zu verstehen, zu akzeptieren und anzunehmen. „Transformationen“ sind visionärer, unsicherer, unberechenbarer und umfassender in deren Auswirkungen (z.B. wenn neue Geschäftsmodelle auszuarbeiten sind oder das Zielbild nicht genau beschrieben werden kann).

Der Ausgangspunkt – EFQM Modell Kriterium 5 „Leistungsfähigkeit und Transformation vorantreiben“

Im Kriterium 5 „Leistungsfähigkeit und Transformation vorantreiben“ kann man grundsätzlich zwischen 2 großen Aktivitätsbereichen unterscheiden. Einerseits Balance sichern zwischen dem laufenden Tagesgeschäft und zukünftigen Veränderungen und sowie andererseits wichtige Ressourcen zu managen (z.B. Wissen oder Finanzen). Zum ersten Aktivitätsbereich „Balance sichern“ gehören u.a die großen Themen Leistungsfähigkeit vorantreiben und Risiken managen. Hierzu gehört ein passendes Leistungsmanagementsystem, das zur Steuerung der Prozesse und Projekte eingesetzt wird und fundierte und wirksame Verbesserungen ermöglicht. Auch Chancen und Risiken sind zu identifizieren und zu managen. Das zweite große Thema ist es, die Organisation für die Zukunft zu transformieren, in dem man z.B. die passenden Strukturen schafft und eine Balance zwischen Agilität und Stabilität in der Wertschöpfungskette sicherstellt.

Zum Aktivitätsbereich „Ressourcen managen“ gehören die großen Themen Innovationen fördern und Technologie nutzen, Daten, Informationen und Wissen wirksam einsetzen sowie Vermögenswerte und Ressourcen managen.

Ansprüche des EFQM Modells an die Leistungs- und Transformationsfähigkeit einer Organisation

Welche Ansprüche stellt das EFQM Modell an die Leistungs- und Transformationsfähigkeit einer Organisation?

Einer der Eckpfeiler des EFQM Modells ist ein langfristiger, auf die Interessengruppen gerichteter Blickwinkel. Hier gilt es zu beachten, dass die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft bereits auf den Lebenszyklus der Technologien angewendet werden sollten, um ein nachhaltige Leistung zu garantieren.

Exzellente Organisationen verstehen die große Bedeutung von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen in all ihren Aktivitäten. Die Durchgängigkeit zwischen Ausrichtung und Realisierung bzw. den Ergebnissen wird durch das Leistungsmanagementsystem sichergestellt (z.B. durch Vorgabe von operativen Zielen, die zur Steuerung eingesetzt werden).

Das EFQM Modell basiert auf europäischen Werten und UN Prinzipien, wie z.B. auch den Sustainable Development Goals (SDGs) der UN. In allen Aktivitäten zum Schwerpunkt Informations- und Wissensmanagement soll die Organisation sicherstellen, dass Daten, Informationen und Wissen in ethischer Weise verwendet werden.

Diversität in der Zusammenarbeit bringt Vorteile, braucht aber auch gute Führung und Offenheit andere Sichtweisen und Meinungen zuzulassen. Exzellente Organisationen nutzen daher die Buntheit innerhalb der Interessengruppe der Mitarbeitenden um Kreativität und Innovationen zu fördern und so disruptives Denken zu ermöglichen.

Die Dualität, gleichzeitig das Tagesgeschäft erfolgreich umzusetzen und Transformation zu ermöglichen, ist eine große Herausforderung. Für die Organisation gilt es, diese Balance zwischen Stabilität und Agilität sicherzustellen.

Exzellente Organisationen haben eine kreative, innovative aber auch disruptive Grundeinstellung. Diese Teile der eigenen Organisationskultur werden durch die Einbindung verschiedener Interessengruppen gefördert.

Gemeinsames Tun (Co-Creation) anstatt Gewinner-Verlierer-Mentalität – diese Einstellung spiegelt sich in vielen Aktivitäten exzellenter Organisationen wider. Neue Technologien sollten daher zum gemeinsamen Nutzen im Ecosystem eingesetzt werden – Kreislaufwirtschaft kann nur gemeinsam mit Lieferanten, Partnern oder Kunden erreicht werden.

Exzellente Organisationen nehmen eine holistische Perspektive auf die Organisation als Ganzes ein. Das bedeutet auch, dass man nicht mehr benötigte Ressourcen verantwortungsvoll ausscheiden muss und damit über den eigenen Tellerrand blickt.

Ein wandlungsfähiges komplexes, nicht mechanistisches System ist wichtig, um als Organisation agil und flexibel agieren zu können. Es ist daher unabdingbar, Chancen und Risiken zu identifizieren, Auswirkungen zu bewerten und Maßnahmen zu setzen.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das laufende Tagesgeschäft zu führen und gleichzeitig Veränderungen zu bewerkstelligen eine Herausforderung für jede Organisation darstellt. Hier ist es wichtig, auf die richtige Balance zu achten.

Zum Autor

DI Johann Sauermann ist langjähriger Assessor und Trainer im Bereich Unternehmensqualität (EFQM). Als Unternehmensberater der FACT Consulting unterstützt er Unternehmen in den Kernbereichen Strategie, Prozesse, Führung und Vertrieb.

https://www.fact-consulting.com/

HIER können Sie das EFQM Modell downloaden.

Auf unserer EVENT Seite finden Sie weitere, aktuelle WEBINARE rund um die Themen Unternehmensqualität und Excellence.

Zur Autorin

Team

Mag. Nicole Mayer, MSc

Business Development Unternehmensqualität, Trainerin, Assessorin

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